Am 25. August 2018 jährte sich die Schlacht bei Zorndorf zum 260. Male. Es war eine der blutigsten Schlachten, die unsere tapferen preußischen Väter unter Friedrich dem Großen während des siebenjährigen Krieges zu schlagen hatten. Unter dem Verlust von 12.000 Mann verhinderten unsere Helden das Eindringen der russischen Hauptarmee in die Mark Brandenburg, Kernprovinz und Herz des preußischen Staates.
In der Nähe des Ortes Zorndorf, am nördlichen Rande des Schlachtfeldes, erinnert ein Denkmal an die blutige Auseinandersetzung. Man findet das Denkmal unter der polnischen Bezeichnung „Bitwa o Sarbinowo Dębno, Poland“, es liegt ca. 100km östlich Berlin, nördlich von Küstrin.
Preußen und Preußen-Freunde waren eingeladen sich an diesem Denkmal zu versammeln um unseren Helden zu gedenken. Was niemand ahnte konnte: Unsere polnischen Freunde halten das preußische Erbe derart in Ehren, dass sie jedes Jahr in Zorndorf mit historischen Kostümen, Kanonen, einem Biwak-Lager und berittenen schwarzen Husaren das Schlachtgeschehen nachstellen. Und so staunte die angereiste Preußenschar nicht schlecht, als sie am Gedenkort ankam und das bunte Treiben bestaunen konnte: Gut 500 Menschen tummelten sich auf dem Gelände.
Wir brachten schließlich mit, was den Polen zum authentischen preußischen Gedenken noch fehlte: Fahnen des Königreichs. Am Gedenkstein liessen wir die die schwarzen Adler wehen. Apropos Gedenkstein: Wehmütig nahmen wir zur Kenntnis, dass der ursprüngliche Gedenkstein nicht mehr existiert: „Hier stand Friedrich der Große“ zierte das Original, das 1945 von der roten Armee gesprengt wurde. Ja, man will uns mit allen Mitteln unser Andenken und Erbe nehmen. Der Stein, der an Stelle des Originals heute zum Gedenken steht, erinnert in den drei Sprachen polnisch, deutsch und russisch an das Geschehen: „Zum Gedenken an die gefallenen preußischen und russischen Soldaten in der Schlacht bei Zorndorf am 25. August 1758“.
So ehrenrührig es ist, dass ein neuer Gedenkstein errichtet wurde: Den polnischen Text an oberster Stelle einzugravieren empfinden wir als ungehörig. Dennoch hat die Preußenschar mit ihren Fahnen bei den vielzähligen polnischen Besuchern Eindruck hinterlassen: Nicht wenige Polen liessen sich vor unseren Fahnen fotografieren und selbst die preußische Darstellertruppe huldigte der Fahne des Königreichs nach siegreicher Schlacht. Der Ruf „Es lebe der König!“ eines Soldaten vor der Fahne ist leider nicht auf dem Video. Er ging unter die Haut und man könnte sich durchaus daran gewöhnen.
Es war geplant, eine Buchlesung des Schlachtverlaufs am Gedenksteins abzuhalten, doch leider machte aufkommender Sturmregen dieses Vorhaben zunichte. So schön der Nachmittag bis hierher verlief, so abrupt endete die Veranstaltung nun. Das Preußische Institut liess es sich jedoch nicht nehmen, zwei Mitgliedern den Eidschwur abzunehmen: „Beim Blut meiner Väter, die für die Freiheit starben, leiste ich diesen Eid: Ich schwöre, die Verfassung und die Gesetze des Königreichs Preußen zu achten und zu verteidigen, stets ritterlich für das Recht und die Freiheit des Vaterlandes zu streiten und für die Zukunft und Wohlfahrt des preußischen Volkes in einem freien und selbstbestimmten Staat zu wirken.“ unter wehenden preußischen Fahnen an historischer Stätte. Ein bewegender, sehr intensiver Moment.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Jahr 2019.