Garnisonkirche: Das missbrauchte Symbol.

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Luftbild der Garnisonkirche in Potsdam

Die wiedererstandende Garnisonkirche in Potsdam (© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons))

Richtigstellungen zum Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam: Es ist ein Symbol Preußens und ein Opfer der Nazi-Propaganda.

Ein Artikel der taz vom 7. August 2024 unter der Überschrift „Preußenkitsch in Potsdam: Verunsicherte Gesellschaft“ kann als leuchtendes Beispiel dienen, wie die Wahrheit verdreht wird, um die Menschen zu täuschen und ihre Meinung zu manipulieren. Journalistische Ergüsse wie „Preußen ist selbst in Potsdam so mausetot, dass auch seine Symbole niemanden erschrecken müssen. Seine Reste lassen sich in fast jede politische Richtung kneten.“¹ offenbaren die verächtliche Haltung des Schreiberlings gegenüber dem preußischen Erbe.

Die taz Verlags- und Vertriebs GmbH und ihre Tastenknechte stellen sich auf die Seite derer, die den gewaltsamen Staatsumsturz und die Exilierung des Königs von Preußen und deutschen Kaisers am 9. November 1918 herbeigeführt haben. Das Journalienkollektiv residiert standesgemäß in der Friedrichstraße im Herzen Berlins und betreibt von dort gezielte Irreführung der Deutschen, so wie man es seit der Zeitungsente „Der Kaiser hat abgedankt“ im November 1918 in Preßhäusern traditionell tut. Doch schon Napoleon Bonaparte irrte, als er nicht minder hochmütig äußerte, Preußen sei untergegangen. Auf die bitterste Weise musste er in der Folge erfahren, daß Hochmut vor dem Fall kommt – ebenso wird es der taz ergehen.

Denn Preußen lebt und die Preußen besinnen sich wieder auf Ordnung, Disziplin, Mut und Werte, die in Zeiten wie diesen mehr denn je gebraucht werden. Die taz mag weiterhin das preußische Erbe zu verunglimpfen suchen, doch die Wahrheit über die Geschichte Preußens wird stärker sein als die Lügen der Geschichtsklitterung.

Historischer Hintergrund.

Alte Ansichten der GarnisonkircheDie Garnisonkirche in Potsdam ist ein bedeutendes Bauwerk in der Deutschen Geschichte, das insbesondere während des Deutschen Kaiserreichs und in den Hochzeiten der Hohenzollern eine zentrale Rolle spielte. Erbaut zwischen 1730 und 1735 auf Geheiß König Friedrich Wilhelms I., diente die Kirche zunächst als Gotteshaus für Angehörige der preußischen Armee und wurde schnell zu einem Ort von großer politischer und kultureller Bedeutung.²

Die Garnisonkirche wurde in einer Zeit errichtet, als Preußen dank seiner Armee stark an Einfluss und Widerstandskraft gewann. Als „Soldatenkönig“, der während seiner Regierungszeit jedoch niemals Krieg führte, förderte Friedrich Wilhelm I.³ das Militärwesen und legte großen Wert auf Disziplin und Ordnung, was sich auch in der Architektur und Funktion der Garnisonkirche widerspiegelte. Die Kirche sollte nicht nur als Ort des Gottesdienstes dienen, sondern auch die Werte des protestantischen Glaubens und hier vor allem die Freiheit und Unabhängigkeit des Geistes stärken. Die Gruft der Kirche diente später auch als Grablege für die preußischen Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II., was ihren symbolischen Charakter zusätzlich verstärkte.

Bedeutung im Deutschen Kaiserreich.

Mit der Deutschen Einheit und Gründung des Gesamtstaates im Jahr 1871⁴, unter der Führung Wilhelms I. und Bismarcks, wurde die Garnisonkirche zu einem zentralen Symbol des jungen Deutschen Nationalstaats. Die Hohenzollern-Dynastie nutzte die Kirche häufig für offizielle Anlässe und Zeremonien.

Hauptportal der Garnisonkirche um 1910.Die Architektur der Garnisonkirche, gestaltet im barocken Stil von Philipp Gerlach⁵, spiegelt die Macht und den Ruhm der hohenzollern-brandburg-preußischen Monarchie wieder. Der imposante Glockenturm, ursprünglich 88 Meter hoch, beherrschte den Himmel von Potsdam und symbolisierte die bedeutende Stellung von Militär und Monarchie in der Gesellschaft. Die Innenausstattung der Kirche, reich verziert mit Kunstwerken und militärischen Emblemen, verstärkte diesen Eindruck.

Das Ende einer Ära.

Schon mit Beginn des Weltkrieges 1914 und dann letztendlich mit dem gewaltsamen Staatsumsturz im November 1918 verlor die Garnisonkirche ihre zentrale Bedeutung als Symbol der Hohenzollern-Dynastie. In den folgenden Jahren wurde sie zunehmend vernachlässigt und erlitt im Zweiten Waffengang durch die alliierten Bombardierungen schwere Schäden. Der Wiederaufbau und die Nutzung der Kirche waren lange Zeit Gegenstand kontroverser Debatten und fanden gegenwärtig erst ihren Abschluss.

Missbrauch durch die Nationalsozialisten.

Die bewegte Geschichte der Garnisonkirche wurde durch die Ereignisse des 20. Jahrhunderts weiter geprägt. Am 21. März 1933 wurde in der Garnisonkirche in Potsdam der sogenannte erste Reichstag nach Machtübernahme der Nationalsozialisten eröffnet. Dieser Tag ging als „Tag von Potsdam“ in die Geschichte ein. Vor der Garnisonkirche verneigte sich Reichskanzler Adolf Hitler vor Reichspräsident Paul von Hindenburg. Der Handschlag dieser beiden Protagonisten sollte von den Nationalsozialisten als Symbol für den Bund zwischen dem „neuen“ und dem „alten“ Deutschland medienwirksam in Szene gesetzt werden.

Die Wahl des Datums war kein Zufall: Die Nazis wählten bewußt den 21. März, um die deutsch-preußische Geschichte ein weiteres Mal mit einem Schandfleck zu behaften. Denn genau an diesem Tag des Jahres 1871 hatte sich der erste Reichstag des Deutschen Gesamtstaates konstituiert.⁶

Dieser propagandistisch bis in letzte Detail geplante Akt war nichts weniger als ein schändlicher Missbrauch eines historischen Ortes. Die Nationalsozialisten nutzten die Kirche mit vollem Kalkül: Man hängte sich den Mantel Preußens um und suggerierte den Deutschen damit weiterhin, das man Monarchie und damit den Staat restaurieren wolle und täuschte gleichzeitig Nähe zum preußischen Königshaus vor. Das wirkliche Ziel offenbarte sich aber erst nach dem zweiten Waffengang: Die Geschichte Preußens sowie die Hohenzollern-Dynastie mit einem Schandfleck zu beschmutzen. Indem man Hitler vor der Garnisonkirche fotografierte, liess man Preußens Glanz und Gloria in der Finsternis des Nationalsozialismus versinken. Und damit lieferte man auch einen weiteren Grund für die Sprengung der Garnisonkirche.

Sprengung.

Sprengung der Garnisonkirche 1963.

Sprengung der Garnisonkirche 1968.

Die Sprengung der Garnisonkirche am 23. Juni 1968 war ein verheerender Akt, der eine bedeutende kulturelle Stätte zerstörte. Diese Tat war nicht nur eine physische Zerstörung eines Bauwerks, sondern ein kläglicher Versuch, die preußische Geschichte und eines ihrer bedeutenden Symbole auszulöschen.²

Zerstörte GarnisonkircheDas Schicksal der Garnisonkirche wurde jedoch im Zweiten Waffengang besiegelt, als sie bei einem Luftangriff im Jahr 1945² schwer beschädigt wurde. Trotz ihrer Zerstörung blieb das Kirchenschiff erhalten, und der Wiederaufbau wäre technisch möglich gewesen. Doch die sogenannte DDR-Führung sah in dem Kirchenbau ein Symbol des preußischen Militarismus, das ihrer vermeintlichen ideologischen Ausrichtung widersprach.

Statt die stolze Geschichte und Bedeutung zu würdigen und das Bauwerk zu restaurieren, entschied sich das illegitime Regime zur Sprengung². Die Garnisonkirche sollte aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht werden, als Teil eines breiteren Versuchs, die preußische Geschichte zu verteufeln und zu eliminieren. Diese Entscheidung war nicht nur ein Ausdruck von Ignoranz gegenüber der historischen Bedeutung, sondern auch ein Angriff auf die Legitimität der brandenburg-preußischen Linie der Hohenzollern. Es war ein verzweifelter Versuch, die Vergangenheit auszulöschen, der jedoch scheiterte. Nachdem schon 1994 ein Glockenspiel am Standort der Kirche errichtet wurde und fortan das Vergessen anmahnte, regte sich das Bedürfnis, die Garnisonkirche wiederauferstehen zu lassen.

Wiederaufbau.

Im Jahr 2018 wurden umfangreiche Gründungsarbeiten für den Wiederaufbau begonnen. Die Hauptverantwortung für das Projekt lag bei der Stiftung Garnisonkirche Potsdam (SGP). Diese wurde 2008 gegründet, um Spenden zu sammeln und den Wiederaufbau zu organisieren. Ein weiterer wichtiger Akteur war der Verein „Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam e.V.“, der bereits 2004 gegründet wurde und maßgeblich an der öffentlichen Unterstützung des Projekts beteiligt war.²

Die Finanzierung des Wiederaufbaus erfolgte durch eine Mischung aus privaten Spenden, Unternehmensspenden, kirchlicher Unterstützung und öffentlichen Geldern. Ein bedeutender Unterstützer war der bekannte Fernsehmoderator und Produzent Günther Jauch, der nicht nur eine beträchtliche Summe spendete, sondern auch öffentlich für das Projekt eintrat. Ebenso engagierte sich der Journalist und Verleger Wolfram Weimer finanziell für den Wiederaufbau.

Unter den Unternehmen, die sich an der Finanzierung beteiligten, sind die Deutsche Bank und E.ON hervorzuheben. Diese Großunternehmen unterstützten das Projekt im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements mit erheblichen Beträgen. Auch Stiftungen spielten eine wichtige Rolle: Die Stiftung Preußisches Kulturerbe und die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (SDW) leisteten finanzielle Beiträge, um die kulturelle und historische Bedeutung der Garnisonkirche zu würdigen.

Als initiale Gründungsmaßnahme wurden 38 Bohrpfähle in eine Tiefe von 38 Metern gefräst, um die Fundamente für den neuen, 90 Meter hohen Bau mit vier Vollgeschossen und einer Turmhaube zu legen. Bis Herbst 2019 war die Eindeckung der knapp 9 Meter hohen Kapelle im Zentrum des Turmes abgeschlossen. Das Mauerwerk an den Ecken des Turmsockels erreicht eine Stärke von bis zu 3,50 Metern, um die enormen Lasten des Turms sicher zu tragen. Im Frühjahr 2021 wurden der Turmsockel mit den beiden Seitenflügeln und das Mezzaningeschoss fertiggestellt. Und am 22. August 2024 eröffnet die Garnisonkirche wieder ihre Pforten.²

In einem weiteren Bericht der taz vom 7. August 2024 heißt es: „Nun wird der Turm eröffnet – aller Nazi-Symboliken zum Trotz⁷.“ Mit dieser Suggestion positioniert sich die taz klar als Gegner des preußischen Kulturerbes und bekräftigt damit den Vernichtungswillen finsterer aber im Untergang befindlicher Kräfte gegen die preußische Geschichte und das preußische Erbe. Das wirkt beinahe schon hilflos – und das ist es auch.

Schlusswort.

Die Garnisonkirche war ein stolzes Symbol der preußischen Geschichte und ein Zeugnis der einstigen Größe und Bedeutung Preußens. Ihre Wiedererrichtung ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Fanal dafür, daß die Werte und Errungenschaften Preußens den kurzen dunklen Momenten der Vergangenheit zum Trotz nicht vergessen oder verdrängt werden. Die bewußte Nutzung dieses historischen Ortes durch die Nazis für ihre niederträchtige Propaganda war eine Schande, die jedoch nicht das reiche Erbe Preußens und seiner Monarchie überschatten darf.

Schließlich war das konstitutionelle Preußen, mit ihm Deutsche Kaiserreich und damit letztlich die gesamte Deutsche Nation das erste Opfer des Unrechts. Mit der Wiedereröffnung der Garnisonkirche vollendet sich die Restauration eines Stücks Preußen, das für die Werte von Treue, Glauben und Pflichtbewußtsein steht – Tugenden, die das Fundament des Deutschen Gesamtstaates mitgeprägt haben und die nun wiedererstehen. Betrachten wir den Wiederaufbau der Garnisonkirche als das, was es wirklich ist: Ein weiterer unübersehbarer Beleg für die gerade stattfindende Wiedergeburt Preußens.

Die auferstandene Garnisonkirche.

Die Garnisonkirche als Symbol der Wiederauferstehung Preußens: Was gut ist, kommt wieder.


Quellen und Nachweise:
¹ archive.org: taz, Preußenkitsch in Potsdam: Verunsicherte Gesellschaft, 7. August 2024.
² Garnisonkirche Potsdam, Entstehung.
³ Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Friedrich Wilhelm I., Band 2. Leipzig 1838., S. 115. 
⁴ Bazille, Wilhelm, Unsere Reichsverfassung und deutsche Landesverfassungen, S. 27, §4, Die Gründung des Deutschen Reiches.
⁵ Deutsche Biographie, Gerlach, Philipp, Architekt.
⁶ Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, Tag von Potsdam.
⁷ archive.org: taz, Potsdamer Irrturm, 7. August 2024.

2 comments on “Garnisonkirche: Das missbrauchte Symbol.

  1. Jessi Wiesel

    Mein Opa ist gebürtig aus Ostpreußen.
    Mein Geburtsort ist Hagen/ Westfalen.
    Ich habe im Gemeindeverzeichnis gelesen, das die Stadt Hagen auch zum Königreich Preussen gehört.
    Meine Frage lautet: Bin ich auch ein Preusse, wenn mein Opa und Ur-Opa aus Preussen stammen?
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!
    Mit freundlichen Grüßen
    J. W.

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